Das innere Team und Nichtraucher - Nikotinimmun

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Das innere Team und Nichtraucher

Die Kommunikation mit deinem inneren Team ist ein entscheidender Faktor nicht nur für die Frage, wie du mit dem Rauchen aufhören kannst, sondern auch für deine sonstigen Vorhaben und Ziele.

In diesem Video geht es um dein inneres Team.
Du kennst alle Mitglieder bereits, eines davon ist dein innerer Schweinehund.
Aber es gibt noch einige andere, die für deinen Erfolg oder auch Misserfolg mitverantwortlich sind.
Die Kommunikation mit deinem inneren Team ist ein entscheidender Faktor nicht nur für die Frage, wie du mit dem Rauchen aufhören kannst, sondern auch für deine sonstigen Vorhaben und Ziele.

Wer oder was ist das innere Team?

Der Begriff des inneren Teams wurde vom Psychologen und Kommunikationswissenschaftler Friedemann Schulz von Thun 1998 geprägt.  Danach ist das innere Team ein bildlicher Vergleich für unsere unterschiedlichen Persönlichkeitsmerkmale.
Es ist aber kein organisch oder neurologisch nachweisbarer Bereich im Gehirn und hat auch nichts mit Persönlichkeitsspaltung zu tun.
»Zwei Seelen wohnen, ach in meiner Brust«, sprach Faust bei Goethe.
Otto von Bismarck sprach davon, dass Faust über die zwei Seelen in seiner Brust klagte, er aber eine ganze Menge beherberge, die sich zanken.«
In uns allen wirken ja verschiedene Persönlichkeitsanteile, die über unser Verhalten bestimmen.

Betrachten wir uns einmal die einzelnen Mitglieder des Teams näher.
Ein Beispiel:
In deiner Firma wird intern eine leitende Position ausgeschrieben, die dein Tätigkeitsfeld betrifft.
Dein erster Gedanke ist, dass du dich dafür bewerben solltest.
Aber da meldet sich eine Stimme in dir mit den Worten: »Du kannst das nicht«, und eine zweite Stimme pflichtet dieser bei mit den Worten: »Dazu fehlen dir die Fähigkeiten.«
Dein optimistisches Ich meldet sich und macht dir Mut: »Doch, Du kannst das, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich eventuell noch fehlendes Wissen und Fähigkeiten anzueignen. Also bewerbe dich!«
Da meldet sich dein faules Ich.
»Aber dir ist schon klar, dass du dann mehr arbeiten musst und weniger Zeit für deine Hobby und Familie haben wirst.«
Dein soziales Ich gibt zu bedenken, dass sich deine gute Beziehung zu deinen Kolleginnen und Kollegen verändern könnte.  Wenn du ihr Vorgesetzter bist, wer weiß, ob die Freundschaft noch bestehen bleiben wird.«

Natürlich meldet sich auch dein innerer Schweinehund, der nicht möchte, dass du deine Komfortzone verlässt. Deshalb warnt er dich vor den Gefahren, die möglicherweise auf dich warten, wenn du Neuland betrittst. Was ist, wenn du der Aufgabe doch nicht gerecht wirst, kannst du dann wieder in deine alte Position zurück oder müsstest du dir sogar eine andere Arbeitsstelle suchen?

Ob du dich dann für die ausgeschriebene Stelle bewirbst, hängt jetzt davon ab, wie du mit deinen einzelnen Teammitgliedern kommunizierst.

Selbstgespräche führen doch nur verwirrte Menschen.
Das hört sich vielleicht seltsam an, denn Selbstgespräche führen doch nur verwirrte Menschen.
Allerdings zeigen Untersuchungen, dass Selbstgespräche zu deutlich besseren Ergebnissen führen, als bei den Versuchsteilnehmern, die diese nicht führten.
Oscar Wilde sagte:
»Ich höre mich gerne reden. Es ist eins meines größten Vergnügen. Oft führe ich lange Selbstgespräche, und ich bin so gescheit, dass ich von dem, was ich sage, manchmal kein einziges Wort verstehe.«

Auch die Mitglieder deines Teams sind oft anderer Meinung als du und machen manchen Vorschlag, den du nicht verstehst.
Da diese ja nicht irgendwelche fremde Personen sind, sondern Anteile deiner Persönlichkeit, urteilen und raten sie dir auf Grund deiner Erfahrungen und der in dir wirkenden Glaubenssätze. Erfahrungen, die weit in deine Kindheit oder Jugend zurückreichen. Glaubenssätze, die du von deinen Eltern, Freunden oder Lehrern übernommen hast.
Diese können dir dein Leben schwer machen und dich daran hindern an deine Kraft und Fähigkeiten zu glauben.
Es sei schwer mit dem Rauchen aufzuhören, wäre so ein Glaubenssatz. Dieser wirkt besonders stark, wenn du bereits mehrfach erfolglos versucht hast, mit dem Rauchen aufzuhören.
Ich weiß, wovon ich spreche, denn nachdem ich fünf Nichtraucherbücher gelesen und zwei Seminare erfolglos besucht hatte, glaubte ich, es würde mir nie gelingen rauchfrei zu werden.

Nachdem ich mich intensiv mit dem Konzept des inneren Teams befasst hatte, und lernte mit den Teammitgliedern zu kommunizieren, gelang es mir dann doch Nichtraucher zu werden.

Deshalb empfehle ich dir, das Gespräch mit den Mitgliedern deines inneren Teams bewusst zu führen. Dies ist am effektivsten, wenn du eine Teamsitzung einberufst. Dabei solltest du die Chefposition einnehmen und die Vorschläge und Meinungen aller Teammitglieder anhören. Aber nicht nur anhören, sondern auch nachfragen wieso sie dieser Meinung sind und Lösungsvorschläge für ein Problem einfordern.
Allerdings solltest du als Teamchef die Richtung vorgeben und aktiv eingreifen, wenn Mitglieder gegen ein von dir erwünschtes Vorgehen argumentieren, und versuchen, sich mit ihrer Meinung durchzusetzen.

Schlecht wäre es, wenn jedes Teammitglied nach Gutdünken die Rolle des Chefs übernehmen würde und dir die Zuständigkeit und damit auch eine Entscheidung abnehmen würde.

Wie so eine Teamsitzung ablaufen könnte, möchte ich dir anhand einer Teamsitzung zeigen, die ich durchführte, als ich die von mir ausgedachte Übung »Nein, diese jetzt nicht!« selbst in die Tat umsetzte. Falls du dir das entsprechende Video bereits angesehen hast, wirst du die Übung sicher selbst schon anwenden. Wenn du die Übung noch nicht kennst, schau dir das Video bei Gelegenheit einmal an.  

Zunächst setzte ich die Übung immer dann ein, wenn ich ein Rauchbedürfnis verspürte, ohne das dieses mit einer bestimmten Gewohnheit verbunden war. Dies führte dazu, dass ich bewusster entschied, ob ich rauchen will oder eben nicht. Das Ergebnis war, dass sich mein täglicher Zigarettenkonsum um mehr als die Hälfte reduzierte.

Jetzt dachte ich daran, die eine oder andere Rauchgewohnheit abzulegen. So rauchte ich gewohnheitsmäßig, wenn ich mit Lana, meinem Hund, Gassi ging oder auch während der Autofahrt. Allerdings gelang es mir nicht, mein Rauchverlangen zu stoppen, wenn ich meinem Schlüsselsatz »Nein, diese jetzt nicht« anwendete.

Es wurde also Zeit eine Teamsitzung einzuberufen, um eine Lösung für dieses Problem zu finden.

Als Teamleiter bestand meine Aufgabe darin, die Teammitglieder auszuwählen, von denen ich
erwarten kann, dass sie zur Problemlösung beitragen können.

Dies waren:
Mein analytisches Ich, von dem ich erwartete, dass es den Grund für meinen Misserfolg herausfindet.
Mein kreatives Ich, welches einen gangbaren Weg finden sollte.
Mein praktisches Ich, welches Vorschläge zur Umsetzung beitragen sollte.
Mein optimistisches Ich, welches meine Motivation stärken sollte.
Mein engagiertes Ich, welches mich nach möglichen Rückschlägen daran hindern sollte aufzugeben.

Zur Sitzung:
Mein analytisches Ich war der Meinung es lag daran, dass ich zwei verschiedene Strategien miteinander verknüpfen wollte. Die Strategie »Diese jetzt nicht«, ist wirksam wenn es um den Verzicht bei einem spontan auftretenden Rauchbedürfnis geht.
Bei erlernten Rauchgewohnheiten kann diese Strategie nicht funktionieren, da hier ein erlernter Reflexbogen aktiv wird, der, wenn er erst einmal gestartet ist, nicht so einfach gestoppt werden kann. Das bedeutet, dass hier eine andere Strategie angewendet werden muss.

Mein kreatives Ich schlug vor, schon vor dem Gassi gehen, oder bevor ich ins Auto steige, mir laut die Anweisung zu geben, bei dieser Gelegenheit nicht zu rauchen, um den Start des Reflexbogens zu verhindern.

Dieser Vorschlag wurde von meinem praktischen Ich für gut befunden, wobei es die Einschränkung machte, dass ich nicht mit beiden Gewohnheiten gleichzeitig beginnen sollte, sondern es besser wäre, eine Gewohnheit nach der anderen abzuschalten.

Dem pflichtete mein optimistisches Ich bei, denn die dadurch erlebten Erfolge würden meine Motivation deutlich verstärken.

Mein engagiertes Ich forderte mich auf, die Vorschläge umgehend in die Tat umzusetzen und daran zu denken, dass sich Gewohnheiten nicht mit einer oder zwei erfolgreich umgesetzten Übungen abschalten lassen, sondern zwischen 20 - 40 Wiederholungen notwendig sind.

Soweit zur Teamsitzung, die das erwünschte Ergebnis hervorbrachte. Das Problem wurde erkannt, eine Lösung formuliert und die entsprechenden Maßnahmen vorgeschlagen.

Möglicherweise findest du die Idee, mit dir selbst zu reden immer noch etwas abwegig. Dann wird es dich interessieren, dass es bereits zahlreiche Studien über die positive Wirkung des Selbstgesprächs gibt.

Wenn sich Sportler gewisse Schlagworte und kurze Sätze immer wieder selbst sagen, fördern sie ihre Konzentration und werden selbstsicherer. Sie erlernen neue Fertigkeiten besser, berichtigen Fehler schneller und handeln effektiver als ohne Selbstinstruktion.
Durch die Selbstgespräche regulieren sie ihre Gefühle und Gedanken und lernen, mit stressreichen Situationen und mit dem Unerwarteten besser umzugehen.

Die beobachten Effekte lassen sich auch auf andere Lebensbereiche übertragen. Durch gezielte Selbstgespräche lässt sich u.a. die Selbstsicherheit steigern oder gesundes Verhalten fördern.

Das innere Team ist auch sehr effektiv, wenn es das Erreichen von mehr Lebensqualität geht.

Damit kannst du den inneren Dialog nicht nur in aktuellen Situationen führen, sondern auch dann, wenn du den Weg zu einem Ziel vorbereiten willst. Das innere Team wird dir bei der Planung der einzelnen Schritte helfen. Du wirst Wege erkennen, auf welche du bei bewusstem Nachdenken nie gekommen wärst.

Ich wünsche dir hilfreiche und zielorientierte Gespräche mit deinem inneren Team
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